Weitere gute Resultate von Andrin
Meilen / Gippingen / Val du Ville
Rennberichte Andrin
Nach einigen guten, aber harten Trainingswochen ohne grössere Wettkämpfe, kehrte ich nun wieder in den Rennrhytmus zurück.
Der Fokus der Trainingswochen lag bei mir auf längeren Schwellenintervalle (FTP). Da ich bis zu 20min eine sehr hohe Leistungsfähigkeit habe, lässt diese nach über 30min im Verhältnis ein wenig «zu stark» nach. Darum war es das Ziel meinen Motor am Limit an längere Belastungen zu gewöhnen. Dies gelang mir sehr gut und ich konnte nochmals eine Leistungssteigerung erbringen. Ich war noch nie so gut in Form wie jetzt, jedoch gewinnt man mit Top- Werten noch lange keine Rennen…
Am 08. Juni fand der Nationale Radklassiker GP Gippingen statt. Als kleines Aufwärmen startete ich am 05. Juni beim Bergrennen Meilen- Pfannenstiel. Dank einer harten Attacke konnte ich das Rennen mehrheitlich solo fahren und sogar einen neuen Streckenrekord aufstellen. Somit sollte die Form für Gippingen stimmen.
Das Rennen in Gippingen war wie immer sehr stark besetzt. Die besten Fahrer aus der Schweiz, Deutschland und Österreich befanden sich an der Startlinie. Die Strecke führte über 15 Runden à 10km. Man absolvierte einen kleinen Berg, der bis zur Hälfte relativ flach war, gegen Ende aber immer steiler wurde. Positionierung war bei diesem Rennen sehr wichtig. Ich hatte leider schon von Beginn an nicht wie erhofft die besten Beine, dennoch konnte ich immer vorne im Feld fahren und Kraft sparen. Ziemlich zu Beginn löste sich bereits eine Spitzengruppe aus vier Fahrern bestehend. Das Feld, welches mehrheitlich mit Contineltalteams vertreten war, kontrollierte und liess die Ausreisser ziehen. Leider wurde im Feld so fest gebummelt, dass die Ausreisser 30km vor dem Ziel immer noch 4min Vorsprung hatten. Für unser Team war es schwierig Zeit gutzufahren, da wir nach einem intensiven Rennen, welches über den Berg immer Vollgas gefahren wurde, nur noch mit 3 Fahrern im Feld vertreten waren. Die letzten zwei Runden waren sehr hart und es wurde über den Berg immer extrem hart attackiert. Ich konnte jede Runde mit den Vordersten mitfahren und hatte dann die Möglichkeit, um Rang 5 zu sprinten. Leider bekam ich auf den letzten Metern Krampferscheinungen und konnte nur noch mit dem Feld ins Ziel rollen. Schlussendlich erreichte ich Rang 45. Sicher nicht das Resultat, welches ich mir erhofft hatte, jedoch war mit dieser Tagesform nicht viel mehr herauszuholen.
Am darauffolgenden Wochenende fuhr ich das harte französische Strassenrennen GP Val du Ville. Zwar nur 100km, jedoch mit über 2500hm sicher ein Rennen, welches mir liegt. Da ich nach Gippingen gemerkt habe, dass ich die letzten Rennen immer viel zu passiv unterwegs war und ich eigentlich ein sehr angriffiger Fahrer bin, war es mein Plan schon direkt nach dem Start zu attackieren. Dies gelang mir zusammen mit fünf weiteren Fahrern. Wir fuhren direkt Vollgas den ersten Bergpreis hoch. Oben angekommen betrug unser Vorsprung etwa 30sek. Nun kamen wir auf einen Rundkurs à 9km mit einem Bergpreis der 4km lang war. Dieser war neunmal zu absolvieren. Da ich in der Anfangsphase extrem gute Beine hatte, machte bergauf immer hauptsächlich ich das Tempo, um den Vorsprung konstant zu halten. Dieser pendelte sich im Verlauf des Rennens zwischen 30sek und 2min ein. Als es noch 40km zu fahren gab, waren meine Beine schon sehr angeschlagen, jedoch glaubte ich daran gewinnen zu können, wenn wir mit etwas Vorsprung in den letzten Schlussanstieg kommen. Leider fuhren die zwei Favoriten 10km vor dem Ziel vom Feld zu uns nach vorne. Somit gingen wir zu siebt in den 8km langen Schlussanstieg. Als die Steigung ein wenig zunahm wagte ich es zu attackieren und sprengte unsere Gruppe. Leider konnte ich mich nur 5min vorne absetzten, bis die beiden Favoriten wieder zu mir aufschlossen. Die letzten 5km attackierten wir drei uns andauernd. Leider explodierte ich 500m vor dem Ziel und musste mich mit Rang 3 begnügen.
Mit meiner Form bin ich sehr zufrieden. Auch die vergangenen Rennen waren gut. Ich denke die Form wird noch einige Zeit so bleiben, was sehr erfreulich ist, da nächste Woche die Schweizermeisterschaften in Genf stattfinden. Auf das Zeitfahren der U23 am Donnerstag freue ich mich extrem.