Saisonrückblick 2025: Alessia Nay

Saisonrückblick Alessia Nay:

Durch die Aufnahme ins Team Bulls Suisse, wurde bereits Anfang Saison ein Traum war, nämlich, im Elite Frauenteam am Cape Epic zu starten. Denn meine Teamkollegin und ich durften mit dem Deutschen Team Bulls die Woche in Afrika verbringen und somit von professionellem Support profitieren. Für mich war dies alles andere als selbstverständlich und die Vorfreude war riesig, umso mehr wollte ich eine gute Leistung zeigen.

Nebst vielen Trainingsstunden startete ich, als Vorbereitung am 4-tägigen La Leyenda de Tartessos in der Region Andalusien. Im Nachhinein gesehen, war das Rennen ein kleiner Vorgeschmack auf die bevorstehende Saison, denn es gab immer wieder kleinere Probleme, welche aber zu beheben waren und trotzdem reichte es einmal sogar für einen Etappensieg.

Mitte März war es dann so weit und als erstes Frauenteam für Bulls, startete das Abenteuer! Von sehr heissen 40 Grad, bis hin zu Regen, war auch dieses Jahr alles mit dabei. Es lief nicht ganz wie erhofft und auch meine Rippenprellung bereits am zweiten Tag war sicherlich nicht optimal. Ich enttäuschte mich selbst etwas, war aber trotzdem froh, das Rennen nach 8 harten Tagen auf Rang 8 beenden zu können. Für mich stand aber schnell fest, würde ich erneut so eine Chance bekommen, wäre ich sofort dabei und könnte es hoffentlich besser machen.

Wie im Voraus geplant fuhr ich im April keine Rennen, um dann zum eigentlichen Saisonstart in Europa wieder erholt und fit zu sein. Dies gelang mir gut und mit Rang 12 am Weltcup auf Elba war ich zufrieden, denn darauf liess sich aufbauen.
Im Juni kam eine etwas fordernde Zeit, da mein Körper nicht immer mitspielte. Irgendwie kam ich an den Rennen zwar zurecht, doch waren die Ergebnisse oft nicht zufriedenstellend.  Darunter auch die Europameisterschaft, bei der ich mir mehr als Rang 15 erhofft hatte. Anfang Juli eine Woche vor der Schweizermeisterschaft, fand ich dann einen möglichen Grund für meine Müdigkeit und Energielosigkeit. Dies liess sich zwar beheben, aber natürlich nicht von einem Tag auf den anderen. So musste ich akzeptieren, dass ich es nicht geschafft hatte, pünktlich in Topform zu sein. Ich nahm mir deshalb vor, das Beste aus mir herauszuholen und nicht allzu enttäuscht über das Resultat zu sein. Das Rennen lief zwar zäh, aber innerlich machte es mich stolz, dass ich trotz allem eine gute Leistung zeigen konnte und erneut Vize-Schweizermeisterin wurde.
In der darauffolgenden Rennpause beschäftigte ich mich damit, eine Lösung zu finden und dann nochmals gut zu Trainieren. Der Wiedereinstieg mit dem 2ten Platz am Eigerbike in Grindelwald war geglückt und ich konnte sogar das Leadertrikot der Serie übernehmen. Bereits vier Tage später ging es mit dem 5-tägigen Swiss Epic, welches ich zusammen mit Kim Ames bestritt weiter. Dies wollte ich gleichzeitig noch als letzte Vorbereitung für die WM im Wallis nutzen, doch leider kam es etwas anders. Zuerst aber hatten wir eine super Woche, wir harmonierten sehr gut und konnten sogar zwei Etappen auf dem Podest beenden. Der letzte Tag, zeigte dann eindeutig, wie nahe Erfolg und Niederlage im Sport sein können. Nachdem ich mir etwa 1.5h vor der Zieldurchfahrt das Kreuzband am Knie Riss, war spätestens am nächsten Tag klar, dass meine Saison frühzeitig beendet ist. Bei der Zieldurchfahrt ging mir so einiges durch den Kopf, denn ich war sehr glücklich, das Swiss Epic zusammen mit Kim auf dem 3. Gesamtrang zu beenden, gleichzeitig wusste ich, tief in mir drin, dass mit meinem Knie etwas nicht in Ordnung war. Ich versuchte dies noch zu verdrängen, um den Moment zu geniessen und hoffte, dass alles nicht so schlimm sei. Am Montagmorgen stellte sich aber heraus, dass das Kreuzband tatsächlich gerissen war und für einen Moment war für mich eine Welt zerstört!

In der Zwischenzeit bin ich aber erfolgreich operiert worden und die REHA ist in vollem Gange. Nachdem ich an der WM als Zuschauerin dabei war und am letzten Schweizer Rennen, am Iron Bike Race in Einsiedeln noch meinen Preis für den 3ten Gesamtrang in der Bike Marathon Classics abholen durfte, konnte ich mit der Saison definitiv abschliessen.

Rückblickend war es eine durchzogene Saison, mit einem abrupten Ende und trotzdem gab es erfolgreiche Momente, auf die ich stolz bin. Aber ich bin sicher, dass ich auch aus dieser Situation etwas lernen und etwas Positives mitnehmen kann.

Homepage Alessia Nay

 

 

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