Schweizer Meisterschaft: 4. Rang ZF U23 und aktives Strassenrennen für Andrin
Schweizermeisterschaften
Rennberichte Andrin
U23 Zeitfahren:
Nun sind die Elite Schweizermeisterschaften vorbei. Mit dem Ziel beim U23 Zeitfahren eine Medaille zu holen, und beim Elite Strassenrennen Erfahrungen für meine weitere Karriere zu sammeln trat ich zusammen mit meiner Freundin bereits am Mittwoch die Reise nach Aire-la-Ville an.
Das Zeitfahren fand am Donnerstag (20.06.) statt. Wir U23 Fahrer absolvierten eine 15km Runde. Dies entspricht etwa einer Fahrzeit von 20min. Wetter war sehr wechselhaft, aber vor allem nass. Beim Aufwärmen regnete es in Strömen. Als ich jedoch auf der Startrampe stand, hörten die Niederschläge auf. Ich konnte am Vortag die Strecke sehr gut besichtigen und machte mir eine Pacingstrategie, um meine Kraft optimal einzuteilen. Die Strecke war eher flach, mit zwei kleinen Wellen beschmückt. Meine Beine waren von Beginn an wirklich gut, und ich konnte das Pacing gut einhalten, sogar manchmal ein wenig schneller fahren. Vor dem Ziel mussten wir noch eine kleine Abfahrt mit drei Spitzkehren absolvieren. Da die Strasse noch sehr nass war, und ich mit meinem Vater vor dem Start darüber gesprochen habe, machte ich bei dieser Abfahrt wirklich sehr langsam. Dies gab mir auch recht, denn als ich um die erste Kurve fuhr, lagen die zwei vor mir gestarteten Fahrer gestürzt auf dem Boden. Ich kam sicher im Ziel an und war mit meiner Leistung zufrieden. Als klar wurde, dass es «nur» für den 4. Rang gereicht hatte, war ich sicher enttäuscht. 8sek fehlten mir auf den 3. Rang. Gewonnen wurde das Rennen von Fabian Weiss, der vergangene Woche beim U23 Giro d Italia bei einem Vergleichbaren Zeitfahren auf Rang 3 fuhr. Den 2. Platz belegte der für das Profiteam Q36.5 fahrende Fabio Christen. Auf ihn verlor ich 26sek. Auch auf dem 3. Rang fuhr ein Fahrer von Tudor U23 Team, Tim Rey. Sicher hatte ich von Material und der Aerodynamik her ein kleines Handicap gegenüber den genannten Podest Fahrer, jedoch bin ich im Nachhinein stolz auf meine Leistung und konnte viel Motivation für die Zukunft mitnehmen.
Strassenrennen Elite
Das Strassenrennen fand am Sonntag statt. Die Strecke war 185km lang. Alle Schweizer Radprofis standen am Start. Bereits nach dem Startschuss griff Stefan Küng das erste Mal an. Es war ein horrendes Tempo und das Feld war nach der ersten 15km Runde nur noch ein einer Einerkolonne aufgereiht. Auf der Zweiten Runde attackierten einige Fahrer, darunter auch Jan Christen und Mauro Schmid. Auch andere Profis griffen an, so dass ich mich entschied mitzugehen. Nach einiger Zeit in der ich eher leidend mit über 500 Watt im Windschatten der Profis fuhr, war das Feld nur noch mit 30 Fahrer beschmückt. Es freute mich in diesem Moment sehr den Sprung mit dem Favoriten gemacht zu haben, wusste jedoch, dass es noch ein langer und harter Weg bis in Ziel wird. Ich konnte bis Kilometer 110 mit dieser Gruppe mitfahren. Immer wieder wurden sogar namhafte Fahrer abgehängt. Als Stefan Küng zusammen mit Stefan Bissegger in der Fläche bei Seitenwind mit über 60 km/h fuhren, musste ich leider abreisen lassen. Oder besser gesagt; unsere Gruppe halbierte sich und ich war im hinteren Teil anzutreffen. Diese Gruppe fuhr auch ein gutes Tempo, so dass die Fahrer vor uns immer in Sichtweite waren. Als Matteo Badilatti zusammen mit Fabian Lienhard am Anstieg das Tempo anzogen, musste ich reisen lassen. Ich war körperlich nicht mehr so frisch, vor allen wegen der zunehmenden Renndistanz. Sicherlich hätte ich das Rennen besser einteilen müssen, um besser durchzukommen, jedoch wollte ich die Chance nützen um mit den Profis, welche ich jeweils nur am TV beobachten kann, mitzufahren. Dies gelang mir 110 km wirklich gut. Leider fehlt mir als «Quereinsteiger» im Radsport noch die Ausdauer. Mein Motor ist wirklich gut, und Ausdauer ist bekanntlich ja trainierbar. Obwohl das Resultat auf dem Papier nicht gut ist, konnte ich aus diesem Rennen extrem viel mitnehmen. Ich war noch nie so motiviert mich weiterzuentwickeln und merkte während dem Renne, dass noch sehr viel in mir steckt.
Nun freue ich mich sehr auf die nächsten Rennen.
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